Kjaskar erzählt ihre Geschichte weiter. Wie sehr sie Griffith bewunderte, weil er auch aus dem gemeinen Volk kam. Eines Tages kämpften die Falken für einen Adligen aus der Provinz, einem sehr reichen Mann, der sich Jungen aus den Dörfern holte, um sie sich als Lustknaben zu halten. Kjaskar widerte das an, denn beinahe hätte sie ihr Schicksal geteilt. Griffith konnte sie mit einer kleinen Geste wieder trösten.
Etwas später fanden sie auf dem Schlachtfeld die Leiche eines kleinen Jungen, der von einem Pfeil getroffen wurde. Es kümmerte niemanden – außer Griffith, der sich noch genau an ihn erinnerte und sich nun Sorgen machte, ob es sein Traum gewesen war, der ihn getötet hatte. Er war ungewöhnlich deprimiert.
Doch nach und nach wandelte sich Griffith in ihren Augen. Als sie eines Nachts durch die Burg streifte, sah sie Griffith auf einem Balkon. Sie rief nach ihm und er schien sie auch zu bemerken, doch der Adlige kam heraus, nahm Griffith bei der Schulter und führte ihn ins Zimmer zurück.
Guts ist bei diesen Worten erschrocken. Er kann sich nicht vorstellen, dass ausgerechnet Griffith mit dem Adligen geschlafen haben sollte, aber Kjaskars Gesichtsausdruck spricht Bände.
In der Dämmerung desselben Tages wanderte Kjaskar an einem Fluss nahe der Burg entlang, da sie immer noch nicht schlafen konnte. Einige Meter entfernt sah sie Griffith, wie er im Wasser badete. Sofort wandte sie sich ab, doch ihr Anführer bemerkte sie und sprach das Problem sofort an. Sie redete sich ein, die beiden hätten nur Kriegsrat gehalten, doch er bestätigte ihren Verdacht. Kjaskar war sichtlich angeekelt und ging dazu über, ihn zu Rede zu stellen, weshalb er dies getan hatte. Die Antwort war ganz simpel: Geld. Eine Armee verschlingt Unmengen an Geld und dies war eben eine gute Gelegenheit, an Geld ranzukommen. Plötzlich wurde er wieder ernst. Immer wieder in Schlachten zu ziehen, bedeutete auch, Männer zu verlieren.
Er fühlte keine Verantwortung für die Toten, da sie den Kampf aus freien Stücken gewählt hatten. Falls er etwas für sie tun kann, ist es weiter siegen, da sie für seinen Traum gestorben waren. Es ist nun mal so, sein Traum ist nur über die Leichen anderer zu verwirklichen, aber als einziger sein Leben nicht zu riskieren und andere in den Tod zu schicken, das nahm ihn mit. Während er sprach, begann er sich sogar selbst zu verletzen. Kjaskar versuchte ihn davon abzuhalten, doch als er sie wieder ansah, war er schon wieder ganz normal.
Kjaskar hat auf ihre Weise Verständnis für ihn. Er hat einen großen Traum und ist gezwungen, den starken Mann zu markieren. Sie ist fest entschlossen, ihn zu unterstützen...